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Vererbbare Krankheiten

Erblich bedingte Krankheiten

Den Tschechoslowakischen Wolfhund kann man im Allgemeinen als gesunde Rasse bezeichnen, aber natürlich gibt es auch hier einige Erbkrankheiten.
Mit dem Gen-Test ist es heutzutage möglich die Krankheiten einzudämmen, kein seriöser Züchter sollte daran Sparren diese Tests zu machen, immerhin geht es um die Gesundheit der Rasse.

Ich habe versucht die Krankheiten aufzuzählen und ein wenig zu erläutern:

 

Vererbbare Augenkrankheiten

 

  • Progressive Retina Atrophie (PRA)

Bei dieser Krankheit kommt es zum Netzhautschwund.
Die Nachtblindheit ist eines der ersten Symptome, der Prozess schreitet über Monate oder Jahre fort, bis der Hund komplett erblindet.
Auch diese Krankheit kann nur vererbt werden, wenn Vater und Mutter ein mutiertes Gen in sich tragen. Seit einigen Jahren stehen für diese Krankheit ein Gentests zur Verfügung, um das Gen frühzeitig zu entdecken, sodass diese Krankheit langsam eingedämmt werden kann.

 

  • Katarake

Ist auch bekannt als „Linsentrübung“ oder „Grauer-Star“.
Je nachdem, wie weit sich die Trübung der Linse  ausgedehnt hat, umso stärker ist das Sehvermögen beeinträchtigt.
Diese Krankheit entwickelt sich meist langsam und über einen längeren Zeitraum, betroffene Hunde beginnen sich vorsichtiger zu bewegen und im Endstadium können sie sogar erblinden.
Katarake erkennt man daran, dass die Pupillen gräulich weiß erscheinen.
Man muss jedoch den Grauen-Star von der Alterstrübung unterscheiden, sie ähnelt zwar dem Grauen-Star, allerdings erblinden die Hunde nicht daran.
Auftreten kann die Katarake ein- oder beidseitig.

 

  • Persistierende Pupillar-Membran (PPM)

Alle Welpen kommen blind zur Welt. Im Mutterleib sind die Linse und Iris von einem Blutgefäßnetz umgeben, das sich allerdings bis zur Öffnung der Augen zurückgebildet haben sollte. Fadenartige Reste dieser embryonalen Gefäßversorgung, werden als PPM bezeichnet.

 

  • Distichiasis

Auch bekannt als zweite Wimpernreihe. Die Lidränder des Auges sind eigentlich unbehaart und glatt, bei der Distichiasis wachsen an den Lidränder Wimpern oder Haare, diese Haare sind entweder fein oder borstig und wachsen in Richtung der Augen, sehr selten vom Auge weg.
Die Hornhaut wird durch die nach innen wachsenden Haare gereizt.

Kurzfristig führt es zu roten oder tränenden Augen, langfristig kann es zu Hornhautveränderungen führen, diese sind sehr schmerzhaft.
Der Hund versucht das Auge geschlossen zu halten, oder beginnt es mit den Pfoten oder an Gegenständen zu reiben.

 

 

Erbliche Skeletterkrankungen

 

  • Hüftgelenks-Dysplasie (HD)

Die HD kann ein- oder beidseitig auftreten und ist eine chronische und schmerzhafte Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Sie entwickelt sich von der Geburt bis zum Alter von ungefähr 1,5 Jahren.
Der Oberschenkelkopf liegt nicht tief genug in der Hüftpfanne und ist locker, dadurch entstehen Reibungen. Durch diese Reibungen bilden sich Knorpel und Knochen zurück und es kommt zu Gelenkverschleiß. Dieser ist äußerst schmerzhaft.

Bei Junghunden, wird die Krankheit dadurch erkannt, dass sie die meiste Zeit liegen und sich selten freiwillig bewegen, da Bewegung ihnen Schmerz zufügt.

Senioren haben ein instabiles Gangbild, die Muskeln an den Hinterbeinen bilden sich zurück und das Aufstehen fällt ihnen schwer.

Die HD wird als erbliche Krankheit betrachtet, sie wird jedoch durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Wie hoch die erbliche Komponente ist, ist immer noch umstritten. Weitere Faktoren die eine HD begünstigen sind gerade im Junghundealter, zu schnelles Wachstum, Übergewicht und Überbelastung.
Vermeiden sie deswegen bei ihrem jungen Hund Dauerbelastung, Treppensteigen und Springen.
In Österreich wird vorgeschrieben ein Röntgenbild machen zulassen, um auch hier die Krankheit eindämmen zu können, da sie als erblich gilt.

Zur Zucht sollten nur Hunde mit einem Ergebnis von HD-frei bis zur Übergangsform herangezogen werden.

 

 

  • Ellbogendysplasie (ED)

Die Ursachen von ED sind ebenso vielfältig, wie bei HD. Auch hier gilt eine genetische Komponente als gesichert.

Für eine reibungsfreie Bewegung des Ellbogens müssen die Gelenkflächen des Oberarmknochens, der Elle und Speiche exakt zusammenpassen und von einer gesunden Knorpelschicht bedeckt sein.
Die Folge von Überlastungen oder Fehlbildungen am Gelenk sind Gelenksentzündungen und langfristig Arthrosen.
Diese verursachen Schmerzen und führen zu Lahmheit, wenn beide Ellbogen von Fehlbildungen betroffenen sind, führt dies zu einem steifen Gangbild, außerdem erkennt man kurze Schritte.
Die Symptome können sich langsam entwickeln, aber auch ganz plötzlich auftreten.
ED geht meistens mit dem Wachstum einher und die Symptome treten häufig zwischen dem 5. und 8. Lebensmonat auf.
Wenn sich die ersten Krankheitsanzeichen bei ihrem Hund feststellen lassen, dann haben bereits arthritische Veränderungen stattgefunden, diese sind leider nicht mehr rückgängig zu machen.
Die Behandlung von ED liegt, hauptsächlich darin, die Schmerzen zu mindern und ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.

 

 

Weitere Erkrankungen

 

  • Degenerative Myelopathie

Degenerative Myelopathie ist eine fortschreitende Erkrankung des Rückenmarks bei älteren Hunden. Die Krankheit hat einen schleichenden Beginn, in der Regel zwischen 8 und 14 Jahren. Es beginnt mit einem Verlust der Koordination in den Hinterbeinen. Die betroffenen Hunde wackeln beim Gehen oder ziehen die Füße. Dies kann zunächst in einem Hinterbein auftreten und dann auf die anderen übergehen. Wenn die Krankheit fortschreitet, werden die Gliedmaßen schwach und der Hund beginnt sich zu wölben und hat Schwierigkeiten zu stehen. Die Schwäche wird immer schlimmer, bis der Hund nicht mehr gehen kann. Der klinische Verlauf kann von 6 Monaten bis 1 Jahr dauern. Wenn Anzeichen über einen längeren Zeitraum hinweg andauern, kann Harn- und Stuhlinkontinenz auftreten und schließlich wird eine Schwäche in den vorderen Gliedmaßen entwickelt.
Es gibt keine Behandlungen, die Degenerative Myelopathie eindeutig stoppen oder den Fortschritt verlangsamen. Obwohl es eine Reihe von Ansätzen gibt, die versucht worden sind oder im Internet empfohlen werden, gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass sie funktionieren. Die Aussichten für einen Hund mit Degenerativer Myelopathie sind schlecht. Die Entdeckung eines Gens, dass Hunde identifiziert mit einem Risiko für die Entwicklung degenerativer Myelopathie, könnte den Weg für Therapiestudien ebnen, um die Entwicklung der Krankheit zu verhindern. In der Zwischenzeit kann die Lebensqualität der betroffenen Hunde durch Maßnahmen wie gute Pflege, Rehabilitation, Dekubitusprophylaxe, Überwachung von Infektionen der Harnwege und Wege, um die Mobilität durch den Einsatz von Geschirren und Karren zu erhöhen, verbessert werden.

 

  • Zwergwuchs

Zwergwuchs ist eine schreckliche, unheilbare Störung, die man keinem Hund wünschet. Ein Zwerg hat eine schlecht entwickelte Hypophyse, was bedeutet, dass bestimmte Hormone (wie z. B. Wachstumshormone) nicht produziert werden.
Durch die verminderte Produktion von TSH (Schilddrüsen-stimulierendes Hormon) haben sie eine Schilddrüsenunterfunktion. Neben der Tatsache, dass diese Hunde kleinwüchsig bleiben, haben sie auch noch verschiedene schreckliche Nebensymptome (z. B. Kahlheit, Juckreiz, Entzündungen, Funktionsstörungen von Leber und Nieren, verlangsamte Reaktionszeit), wenn sie nicht täglich mit Medikamenten versorgt werden.
Viele Zwerge sterben noch intrauterin oder während der Geburt. Und über 90% der lebend geborenen Zwerge sterben noch in der ersten Woche. Welpen, die im Wachstum zurückliegen, werden oft nicht als Zwerge erkannt. Nach 4 Wochen (oder auch später) wird wahrgenommen, dass ein Welpe sich anders als seine Wurfgeschwister entwickelt. Zwergwuchs ist bei den Rassen Deutscher Schäferhund, Karelischer Bärenhund, Saarlooswolfhund und Tschechoslowakischer Wolfhund bekannt.
Die Universität von Utrecht hat den Gentest auf hypophysären Zwergwuchs für die Rasse Tschechoslowakischer Wolfshund validiert, seit April 2009 ist es möglich, einen Tschechoslowakischen Wolfshund auf hypophysären Zwergwuchs zu testen.
Unglücklicherweise gibt es mehere Zwerge in den verschiednen Linien.
Mit Trägerhunden kann man auch problemlos züchten, man muss nur darauf achten, dass sie mit einem Nichtträger verpaart werden – dann werden keine Zwerge geboren.

 

  • Autoimmune Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)

Bei einer autoimmunen Schilddrüsenunterfunktion greift das Immunsystem das Schilddrüsengewebe an und zerstört es.
Die Schilddrüse ist am gesamten Stoffwechsel beteiligt, deshalb sind die Symptome für diese Krankheit sehr vielfältig.
Einige Symptome können Trägheit, Erschöpfungszustände, Stimmungsveränderungen, Krämpfe, Muskelschwächen oder Haarausfall sein, aber es gibt noch weitere Symptome die auftreten können, was die Diagnostik erschwert.
Die  angeführten Symptome können auch bei anderen Krankheiten auftreten, weswegen eine gründliche Anamnese und verschiedene Untersuchungen sehr wichtig sind. Um eine sichere Diagnose zu erhalten, lassen Sie bei Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion eine komplette Anamnese, ein Organprofil, ein großes Blutbild bzw. ein Schilddrüsenprofil von Ihrem Hund machen.
Am besten Sie suchen einen Tierarzt auf, der im Bereich Endokrinologie arbeitet.
Mit entsprechenden Medikamenten und einer kompetenten Behandlung kann man mit einer normalen Lebenserwartung des Hundes rechnen.

 

 

 

  • Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen

Das Hauptsymptom für diese Krankheit ist das Ausscheiden von blutigem und schleimigem Durchfall, der oft mit Bauchkrämpfen, Erbrechen und Gewichtsverlust verbunden ist. Die Erkrankung beginnt meist damit, dass die Hunde häufiger Kot absetzen müssen und schreitet dann in Schüben voran.
In der Regel wird der Kot zunehmend weicher und schleimiger, bis fast nur noch blutiger Schleim ausgeschieden wird.
Da die Darmschleimhaut entzündet ist, schreiten weiter entzündliche Prozesse im Körper voran, welche häufig von hohem Fieber begleitet werden.
Eine Heilung der Krankheit ist derzeit leider nicht möglich, allerdings kann man den Schweregrad verringern und den Zeitraum zwischen den Schüben ausdehnen.

 

 

  • Diskoider Lupus Erythematosus (DLE)

Diese Erkrankung attackiert die Zellkerne, gegen diese werden Antikörper gebildet, die im Blut messbar sind.

Der DLE beschränkt sich jedoch meist auf wenige Hautbereiche. Hauptsächlich tritt diese Hauptform des Lupus am Nasenspiegel auf. Die typischen Hautveränderungen des DLE sind Pigmentverlust und Hautrötungen auf dem Nasenspiegel.
Im weiteren Krankheitsverlauf ändert sich die Struktur der Nase, die kleinen Furchen des Nasenspiegels verstreichen sich durch ein Ödem und erscheinen nun glatt. Bei weiterem Fortschreiten bilden sich Krusten und Geschwüre an der Nase. Die Symptome der Erkrankung sind im Sommer ausgeprägter.
Sollte bei Ihrem Hund mittels Biopsie DLE  diagnostiziert worden sein, achten Sie im Sommer auf einen ausreichenden Schutz der Nase durch Sonnencreme.